CDU Ortsverband Bodenheim

Schlusspunkt unter emotionaler Debatte

Ratsbeschluss: Naturkindergruppe erhält Standort im "Traumgarten" / Art der Unterkunft steht noch nicht fest

BO­DEN­HEIM . Zwar ging es in der Orts­ge­mein­de­rats­sit­zung nur um die Ver­or­tung der ge­plan­ten Na­tur­kin­der­grup­pe im Grün­zug "Traum­gar­ten" und nicht um die Art ih­res Un­ter­schlupfs. Trotz­dem prall­ten die ge­gen­sätz­li­chen Mei­nun­gen in­ner­halb des Ra­tes noch ein­mal auf­ein­an­der. Der Be­bau­ungs­plan "Ka­pel­le" muss­te für das Vor­ha­ben ge­än­dert wer­den. Un­ter an­de­rem wur­de fest­ge­hal­ten, dass das Ge­bäu­de zu­rück­zu­bau­en ist, wenn die Orts­ge­mein­de die Na­tur-Ki­tag­rup­pe nicht mehr be­treibt. Stand­ort soll ei­ne über­bau­ba­re Flä­che von 13 mal 7,60 Me­tern im Be­reich des Baum­hau­ses sein. Zwei Stell­plät­ze für Au­tos sind am öst­li­chen En­de des Traum­gar­tens vor­ge­se­hen.
 
Eine Naturkindergruppe soll im
"Da­mit star­ten wir of­fi­ziell in das ver­ein­fach­te Be­bau­ungs­plan­ver­fah­ren", re­sü­mier­te Orts­bürg­er­meis­ter Tho­mas Be­cker-Thei­lig (SPD). Trä­ger öf­fent­li­cher Be­lan­ge und Bür­ger kön­nen vom 28. De­zem­ber bis 28. Ja­nu­ar Be­den­ken und An­re­gun­gen äu­ßern. Wolf­gang Kirch, der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der CDU, sag­te, die Rats­frak­tio­nen sei­en sich zwar hin­sicht­lich des Stand­or­tes und der Not­wen­dig­keit ei­ner Na­tur­kin­der­grup­pe ei­nig. "Auch mit dem Groß­teil der An­woh­ner gibt es Über­ein­stim­mung. Al­ler­dings wol­len die­se nur ei­nen ge­rin­gen bau­li­chen Ein­griff in den Grün­zug", blick­te er auf die mo­nat­elan­ge "in­ten­si­ve und emo­tio­na­le De­bat­te" zu­rück. Die CDU plä­die­re auch aus die­sen Grün­den für ei­nen Bau­wa­gen. "Die­ser Ge­bäu­de­typ soll­te des­halb im Be­bau­ungs­plan fest­ge­hal­ten wer­den", un­ter­strich Kirch. Er for­der­te ei­ne text­li­che Än­de­rung, die ex­pli­zit ei­nen Bau­wa­gen nennt. Der ent­spre­chen­de An­trag wur­de al­ler­dings bei Ent­hal­tung der FWG von der SPD-Rats­mehr­heit ab­ge­lehnt, nur die fünf CDU-Mit­glie­der wa­ren da­für.
 
Dirk Mül­ler (SPD) wies da­rauf hin, dass die "Be­hau­sung se­pa­rat be­schlos­sen" wer­den müs­se. Es lie­gen noch kei­ne Da­ten zu den Kos­ten vor, und auf Dau­er sei ein Bau­wa­gen aus en­er­ge­ti­schen Grün­den nicht ge­neh­mi­gungs­fä­hig. Dr. Hol­ger Kal­bitz (SPD) er­gänz­te, auch ein Bau­wa­gen be­nö­ti­ge ein Fun­da­ment. Bei der von Kirch be­an­trag­ten na­ment­li­chen Ab­stim­mung vo­tier­ten die CDU-Mit­glie­der ge­gen die Be­bau­ungs­pla­nän­de­rung, es gab ei­ne Ent­hal­tung sei­tens der FWG, der Rest der Rats­mit­glie­der war da­für.
 
Die Ka­pel­len­stra­ße mün­det in die Orts­rands­tra­ße, und der Rat soll­te über die­sen neu­ral­gi­schen Punkt ent­schei­den. Der Ver­kehrs­aus­schuss hat­te emp­foh­len, die Aus- und Ein­fahrt zu sper­ren. Doch nun soll der Ver­kehr – Pkw, land­wirt­schaft­li­che Fahr­zeu­ge, Rad­ler – ge­mes­sen und ge­zählt wer­den, um dann ei­nen end­gül­ti­gen Be­schluss zu fas­sen. In ei­ner ge­mein­sa­men Sit­zung des Ver­kehrs- und Land­wirt­schafts­aus­schus­ses wird An­fang 2019 die Pro­ble­ma­tik er­ör­tert, be­schloss der Ge­mein­de­rat ein­stim­mig. Land­wir­te kön­nen dort er­läu­tern, wa­rum sie die­se laut Wolf­gang Kirch (CDU) "ge­wachs­ene We­ge­be­zie­hung" in die Fel­der und Wein­ber­ge be­nö­ti­gen, wie oft sie sie nut­zen und wa­rum sie kei­ne Al­ter­na­tiv­rou­ten wäh­len kön­nen. "Mit ei­ner Zäh­lung hät­ten wir ei­ne ver­nünf­ti­ge Da­ten­grund­la­ge, das ist ja kein Rie­sen­gut­ach­ten", er­klär­te Tho­mas Be­cker-Thei­lig. Die Aus­schüs­se schließ­lich sol­len sich über mög­li­che Ver­kehrs­re­ge­lun­gen wie Ein­bahns­tra­ße oder "Durch­fahrt ver­bo­ten/An­lie­ger frei" Ge­dan­ken ma­chen.
 
Ein An­trag der FWG wur­de in den Aus­schuss ver­wie­sen. Hier ging es um ei­ne Neu­re­ge­lung des Par­kens in der Worm­ser Stra­ße. In ei­nem Teils­tück (Rheins­tra­ße bis Mar­tins­tra­ße) soll das Par­ken nur auf der öst­li­chen Sei­te er­laubt wer­den. Will man bei­spiels­wei­se aus der Ne­ckars­tra­ße in die Worm­ser Stra­ße ein­bie­gen, ist die Sicht nach links näm­lich durch die der­zei­ti­gen Park­buch­ten sehr stark ein­ge­schränkt.
 
 
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