Bei der nächsten Gemeinderatssitzung am Dienstag, 16. Oktober, ist die geplante Natur-Kitagruppe erneut Thema. Unter anderem geht es nochmals um die Standortfrage.
Der Vorsitzende des Naturschutzbundes Nabu Mainz und Umgebung, Christian Henkes, hat sich zu Wort gemeldet. Er erachte den jetzt geplanten Standort im südlichen Bereich des Traumgartens Richtung Ortsrandstraße als ungünstig, da dieser sich mitten in dem Grünzug befinde, sagte Henkes. Er plädiert für ein Areal nahe des Fußweges, der von der Kapellenstraße in die Neubaugebiete führt. Dieser Standort böte den Vorteil, dass er gut über den vorhandenen Fußweg erreichbar wäre und möglicherweise der Versorgungskanal bereits verlegt wäre. Eine Artenschutz- oder Ausgleichsfläche befinde sich dort nach Angaben der Verbandsgemeinde nicht; vielmehr wachse dort seit Jahren ein nicht-standortgerechter Götterbaum vor sich hin. Was die Alternativen Bauwagen oder Blockhütte anbelange, so plädiere er dafür, hier dem Kita-Personal das letzte Wort zu lassen, erklärte Henkes.
Für die Ortsgemeinde stellte Beigeordneter Thomas Glück (SPD) auf AZ-Anfrage klar, beim Standort am Fußweg handele es sich zwar entgegen ersten Auskünften nicht um eine Öko-Ausgleichsfläche, sondern um eine reguläre Grünfläche. Aber diese stelle gleichwohl ein "Stück unberührter Natur" dar, in der keine gärtnerischen Maßnahmen ergriffen würden. Sie sei seit 15 Jahren zugewuchert und "günstig verwildert"; spielende Kinder bahnten sich hier ihren Weg über Trampelpfade. Ein Eingriff sei ungünstig. Das von der Verwaltung vorgeschlagene Areal im südlichen Bereich hingegen werde eh schon extensiv bewirtschaftet, der Bauhof mähe zweimal jährlich. Nachteil der Fläche am Fußweg sei zudem, dass hier die Kinder sich morgens quasi "auf dem Präsentierteller" treffen würden – viele Schüler oder Berufstätige auf dem Weg zum Bahnhof kommen hier vorbei. Zudem sei der Kanalnetzanschluss hier sehr viel teurer, da längere und komplizierter verlaufende Leitungen verlegt werden müssten.
Das letzte Wort hat allerdings der Gemeinderat, bei der Sitzung am nächsten Dienstag.
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