Die Meinungen in der Gemeinderatssitzung (die AZ berichtete) gingen auseinander, was die künftige Arbeit des Bürgerprojektes "TV Rheinterrasse" anbelangte. Die Vorlage der Verwaltung sah vor, dass sie Teil der Gemeindearbeit wird, ähnlich der Initiative "Kulturbuntes Bodenheim", die als Gemeindegremium fungiert. Dagegen regte sich Widerspruch der CDU, den Axel Hillmann begründete.
Er sprach sich gegen die Vereinnahmung dieses unabhängigen Projekts durch die Ortspolitik aus und plädierte für eine strikte Trennung der "Regierung" von diesem Youtube-Kanal. Die Filmer gäben einen Teil ihrer äußeren und inneren Unabhängigkeit auf, wenn sie von der Ortsgemeinde abhängig würden, argumentierte Hillmann – nach dem Motto "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing'". "TV Rheinterrasse" sollte nach Meinung der CDU, so wie andere kulturelle Grupen und Vereine, gefördert werden, etwa durch Zuschüsse. Das Engagement der Filmer verdiene indes ausdrücklich Anerkennung und Lob.
Ortsbürgermeister Thomas Becker-Theilig (SPD) hielt dagegen, die Gruppe pflege das "filmische Gedächtnis der Gemeinde". Die bei "TV Rheinterrasse" Engagierten drehten beispielsweise Beiträge über Gewerbebetriebe. Sie genießen bei den Dreharbeiten noch keinen Versicherungsschutz, das solle sich ändern durch die Umwandlung in ein gemeindliches Gremium.
Beigeordneter Andreas Kappel (SPD) merkte an, es handele sich bei den Filmen nicht in erster Linie um politische Beiträge und am Ende sei der Gemeinderat das Kontrollgremium. Eine Vereinsgründung als Alternative sei mangels engagierter Vorstände schwierig. Kappel erinnerte an den "neutralen" Beitrag von "TV Rheinterrasse" zur VG-Bürgermeisterwahl.
Am Ende stimmte aber nur die SPD für die Umwandlung in ein gemeindliches Gremium, die CDU war dagegen, FWG und FDP enthielten sich.
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