CDU Ortsverband Bodenheim

Bodenheimer Rat beschließt Bau einer kommunalen Kita am Leidheckenweg

AZ vom 14.07.2016

Einvernehmlich verliefen im Ortsgemeinderat die Beratungen zum Neubau einer vierten kommunalen Kindertagesstätte (Kita), deren Notwendigkeit niemand bestritt. Der Bedarfsplan des Kreises weist für 2017 in Bodenheim eine Unterdeckung von 75 benötigten Kita-Plätzen aus. Die Ratsmitglieder einigten sich auf den Standort am Leidheckenweg (Flur 37). Das derzeitige Acker- und Kleingartengelände umfasst fünf Parzellen mit einem Umfang von 7800 Quadratmetern als allgemeines Wohngebiet mit einem Anteil von etwa 2000 Quadratmetern für eine Kita.
 
Verhandlungen mit fünf Grundstückseigentümern
 
Die Planungen für den Sportstättenbau im Bereich der Sport- und Gewerbeanlage Bürgel (die AZ berichtete) hat die Verwaltung gestoppt und das Entwicklungsgebiet „Harle“ (aus Mainz-Laubenheim kommend am Ortsrand links, bei der Skateranlage) als Alternativstandort in den Blick genommen. Der dort vorhandene rechtsgültige Bebauungsplan „Harle – Teilbereich Sportpark“ solle für die weitere Sportstättenentwicklung genutzt werden, obwohl für das Sportareal Bürgel bereits 2012 das formale Baurecht erwirkt worden war. Dies teilte Ortsbürgermeister Thomas Becker-Theilig (SPD) in einem Sachstandsbericht zum „Sportkonzept Bodenheim“ mit.
 
In Bodenheim gibt es derzeit drei kommunale Kitas, das \In Bodenheim gibt es derzeit drei kommunale Kitas, das \"Spatzennest \"(das Bild zeigt das neu gestaltete Außengelände), die \"Wühlmäuse\" und die \"Schatzkiste\". Eine vierte Gemeindekita baut die Gemeinde am Leidheckenweg. Foto:hbz/Jörg Henkel
Ausschlaggebend für den Sinneswandel war der fehlende Zugriff auf eine 13 000 Quadratmeter große Grundstücksparzelle im Erschließungsbereich. Die Eigentümerin dieses Grundstücks sei trotz langer Verhandlungen nicht bereit, das Gelände an die Gemeinde zu verkaufen und so für den Sport nutzbar zu machen. Auch eine Verlegung in den hinteren Gewannbereich komme für sie nicht in Frage. Ein seit längerem ins Auge gefasstes Enteignungsverfahren sei als „fast aussichtslos“ eingeschätzt worden, teilte der Ortsbürgermeister weiter mit.
 
Der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Wolfgang Kirch, kritisierte das Vorgehen der Gemeindeverwaltung in scharfer Form. Im hinteren Bereich des Bürgelareals hätte es durchaus die Möglichkeit gegeben, eine Sporthalle zu bauen, betonte er. Der Bau sei von der Verwaltung anscheinend nicht gewollt. Diese Feststellung wurde vom Ersten Beigeordneten Thomas Glück (SPD) als „Provokation“ empört zurückgewiesen. Kirch kritisierte auch, dass die Möglichkeit einer Enteignung des umstrittenen Grundstücks nicht ausreichend geprüft worden sei, und forderte im nichtöffentlichen Teil der Sitzung eine erneute juristische Überprüfung dahingehend, ob eine Enteignung möglich wäre. Diese wurde von der SPD-Mehrheit abgelehnt, wurde nach der Sitzung öffentlich mitgeteilt.
 
Im Bereich Harle sei die Realisierung einer Dreifeld-Sporthalle, einer Gymnastik- und Turnhalle und eine Leichtathletik-Anlage machbar, legte Becker-Theilig dar. Dem widersprach der FWG-Fraktionvorsitzende Franz-Josef Kerz. Derartige Pläne auf der Harle seien bereits vor 30 Jahren gescheitert und könnten heute nicht billiger realisiert werden. Sie seien ein „deutlicher Rückschritt“. Becker-Theilig kündigte an, in Kürze in erste Grundstücksverhandlungen auf der Harle zu treten. Es gehe darum, den Stillstand zu beenden, wie die SPD-Fraktion bekräftigte.

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