CDU Ortsverband Bodenheim

Kindertagesstätten bleiben Dauerthema: Bodenheimer Gemeinderat beschäftigt sich mit Vorhaben am Kapellengraben und anderen Projekten

Kindertagesstätten, innerörtliche Verkehrsführung und die Sport- und Gewerbeanlage am "Bürgel" waren die Hauptthemen der Gemeinderatssitzung am Montagabend. Während der Einwohnerfragestunde zu Beginn meldeten sich Anwohner des Gebietes "Kapelle" zu Wort, die durch die dort geplante Natur-Kita einen zu starken Eingriff in die Natur befürchteten. Ortsbürgermeister Thomas Becker-Theilig (SPD) versicherte, vor Ort eine Bürgerinformationsveranstaltung abzuhalten, um die Pläne vorzustellen.
 
Die Kita
Vorgesehen sei derzeit, eine 40 Quadratmeter große Blockhütte zu errichten, an und in der 20 Kinder halbtags von 7.30 bis 14 Uhr betreut werden sollen. Nachbarn befürchten auch verstärkten Hol- und Bringverkehr. Den Standort Dollespark hatte die Verwaltung verworfen, weil der Flächennutzungsplan aufwändig geändert werden müsste, die Zeit aber drängt. Anfang 2019 muss die Natur-Kita ihren Betrieb aufnehmen. Im Verlauf der Sitzung erhielt Becker-Theilig bei einer Enthaltung vom Rat die Vollmacht, die Planung der Natur-Kita zu vergeben – im Lauf des weiteren Verfahrens werden Bedenken und Anregungen abgewogen und verschiedene Alternativen geprüft. Für Umbau und Erweiterung der Einrichtung "Wühlmäuse" am Dollespark darf Becker-Theilig auf einmütigen Ratsbeschluss die Arbeiten an die wirtschaftlichsten Bieter vergeben.
 
Bebauungsplan "Bürgel" ist geändert
 
Der Bebauungsplan Sport- und Gewerbeanlage Bürgel war geändert worden, weil der südliche Teil des sechseinhalb Hektar großen Geländes in ein Gewerbegebiet umgewandelt wird. Gründe sind die starke Nachfrage nach kleinteiligen Gewerbegrundstücken – und die Refinanzierung des Sportstättenbaus durch den Grundstücksverkauf. Beigeordneter Thomas Glück (SPD) hielt fest, dass die 2,8 Millionen Euro aus dem Geländeverkauf für den Bau der Sportanlage benötigt würden. Zuvor hatte Wolfgang Kirch (CDU) die Auffassung seiner Fraktion bekräftigt, die die Umwandlung in Gewerbefläche kritisch sieht. Der CDU wäre es lieber, wenn am Bürgel alle Sportstätten der Gemeinde vereint wären. "Davon rücken wir nicht ab", unterstrich Kirch. Die eingegangenen Stellungnahmen zum geänderten Bebauungsplan hat der Rat zur Kenntnis genommen und den Plan als Satzung beschlossen.
 
Nach der Bürgerinformationsveranstaltung zum innerörtlichen Verkehrskonzept setzten sich Planer, Gemeinde, weitere Behörden erneut zusammen. Wie Becker-Theilig ausführte, werden weitere Anpassungen vorgenommen. Der Rat brachte die Neuregelungen auf den Weg. Es seien nur einige genannt, die im übrigen noch im Amtsblatt und auf der Homepage der Gemeinde bekannt gemacht werden: Die Kurzzeitparkplätze aus der Zwerchgasse werden in die Gaustraße verlegt; an der "Eselsrutsch" wird das Zeichen "Sackgasse" durch ein Schild "Durchfahrtsverbot nach 70 Metern" ersetzt; an der oberen Oelmühlstraße soll das Schild "Sackgasse nach 15 Metern" montiert werden, um die Einfahrt ins Weingut von zwei Seiten möglich zu machen; die verkehrsberuhigte Zone vorm alten Rathaus wird bis zur Einmündung der Mainzer-Pfort-Straße verlängert; das Halteverbot in der Oelmühlstraße wird verkürzt; die Leitschwellen in der Zwerchgasse werden verschoben.
 
Die provisorischen Verkehrszeichen werden durch feste ersetzt. Münden soll die Neuregelung des Verkehrs in weiterführende städtebauliche Maßnahmen wie verkehrsberuhigte Zonen, sobald die Finanzierung geklärt ist – in diesem Punkt gab es Gegenstimmen von CDU und FWG.
 
 
IM RAT NOTIERT
Das frühere Kuemmerling-Gelände soll gewerblich und nicht gewerblich, vor allem aber städtebaulich geordnet weiterentwickelt werden. Deshalb wurden der Bebauungsplan "Eichweg-Nord" und "Eichweg-Süd" entsprechend geändert und mit einer Veränderungssperre belegt. 
 
Für die gesamte Verbandsgemeinde wird derzeit ein Gewerbeflächenkonzept erstellt, teilte Bürgermeister Dr. Robert Scheurer (CDU) mit, der an der Ratssitzung teilnahm. Das Planungskonzept für die Neugestaltung des alten Teils des Friedhofs hat der Rat einstimmig auf den Weg gebracht; sie kostet 50 000 Euro.


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